You are currently viewing Benützung ausdrücklich erlaubt!

Benützung ausdrücklich erlaubt!

Kann es wirklich sein, dass mich mein Gehirn benutzt? Ja, es kann nicht nur sein, es ist so. Doch die gute Nachricht – du bist nicht Opfer von deinem Gehirn, sondern kannst grossen Einfluss darauf nehmen!

Aber schauen wir uns doch einmal an, wie wir unsere Welt wahrnemehn: Pro Sekunden prasseln so viele Eindrücke auf uns ein, dass sie von unserem Bewusstsein gar nicht alle wahrgenommen werden können. Stellen wir uns vor, wir befinden uns auf dem Jahrmarkt vor den Toren der Olma in St. Gallen.  Was können unsere füfn Sinne alles wahrnehmen?  Die Augen sind fasziniert von allen blinkenden Farben, den blauen Augen meiner Begleitung, sehe, dass ich einer Kollision mit einer fremden Person entgegensteure. Die Ohren nehmen einen Satz der Begleitung wahr, hören die Musik und Ansagen von den Fahrgeschäften. In die Nase steigt ein Geruch von gebrannten Mandeln gemischt mit Zuckerwatte und im Mund ist der Geschmack von einer heissen Marroni, welche ich genüsslich kaue. Ich nehme wahr, wie die Füsse kalt haben, ich von hinten gestossen werde, und spüre eine Zufriedenheit, das sich Treiben-lassen in der Menge, weit weg vom Berufsalltag. Und schon ist mein Bewusstsein überfordert – zu viel Information!
Durch Wahrnehmungsfilter dringt nur eine Information ins Bewusstsein – da ich ein stark visueller Typ bin nehme ich die Person auf Kollisionkurs wahr und weiche aus. Dafür verbrenne ich mir fast die Zunge wegen der viel zu heissen Marroni und habe nicht mitbekommen, dass meine Begleitung einen Aufsatz für den genialen Gemüsehobel kaufen will…
Kann ich auf diesen Filterungsprozess Einfluss nehmen? Klar. Wenn ich mir vornehme, meiner Begleitung vermehrt Beachtung zu schenken und sie mir wichtig ist, dann besteht die Chance, dass ihre Aussage in meinem Bewusstsein landet, ich dafür eine entgegenkommende Person streife.

Nachdem ich nun aktzeptiert habe, dass ich einen Einfluss auf den Wahrnehmungsfilter habe frage ich mich, wie ich den Einfluss im Alltag vergrössern kann. Dies gelingt mir mit einem bewusst gewählten Mindset. Was erwarte ich von meinem (All)tag? Was sind meine Ziele in meinem Leben? Welche Werte existieren in meinem Wahrnehmungsfilter? Bin ich wert-voll?  Dies alles bestimmt meinen Fokus und setzt die Wahrnehmungsfilter. Es wird sowieso alles gefilter – die Frage ist lediglich – sind die Filter auf Random gestellt, oder hast du sie bewusst gesetzt.

Ein grosser Einfluss auf die Wahrnehmungsfilter hat unsere Erwartungshaltung oder Einstellung gegenüber einer Situation in der nahen Zukunft. Ich darf morgen in Zürich in der Mentalausbildung dozieren und mein Wecker geht um 05:27 Uhr. Gehe ich heute Abend ins Bett mit den Gedanken – das wird morgen hässlich, so froh aufzustehen, da bin ich noch müde und überhaupt nicht fit. So wird es morgen dann mühsam aufzustehen und sobald ich gähne, sehe ich meine Vorahnung bestätigt. Ich habe es ja gewusst! Dieser Vorgang wird selbsterfüllende Prophezeihung genannt.
Gehe ich heute ins Bett mit den Gedanken, morgen ist wird es noch dunkel sein, wenn ich aufstehe und ich mache mich auf den Weg nach Zürich. So bin ich nicht überrascht, dass ich das Licht im Bad brauche, das obligate Morgengähnen achte ich gar nicht, sondern mache mich bereit für meinen Einsatz.
So kann ich mitsteuern, wie der Wahrnehmungsfilter morgen früh gesetzt wird.

“Einspruch!” vermeine ich zu hören. “Ich denke nie so negativ am Abend und trotzdem wird es immer sehr mühsam am Morgen.” Ja, dann ist diese Einstellung schon so weit ins Unbewusstsein eingedrungen, dass sie gar nicht mehr aktiv gedacht werden muss. Oder anders formulilert – das Gehirn funkioniert von sich aus.

Viel Erfolg beim Anwenden von deinem Gehirn.

dein mentalcoa.ch

 

Schreibe einen Kommentar